Leos Gartenabenteuer
Leo hilft einer Sonnenblume und lernt die Natur kennen.
Leos traurige Sonnenblume

Leo verbrachte gerne Zeit in seinem sonnigen Garten hinter dem Haus, der voller hoher grüner Pflanzen und bunter Blumen war. Eines Morgens, als er spielerisch einen Schmetterling jagte, bemerkte er etwas Ungewöhnliches. Nahe am Zaun sah eine prächtige Sonnenblume, die sonst hoch und stolz stand, welk und traurig aus. Ihre großen gelben Blütenblätter waren schlaff, und ihre Blätter hingen tief. „Oh nein!“, flüsterte Leo, seine strahlenden Augen voller Sorge. „Hast du Durst, liebe Sonnenblume?“ Er spürte einen kleinen Schmerz in seinem Herzen und wünschte, er könnte seinem stillen Gartenfreund helfen.
Ein winziger Freund und ein tiefer Atemzug

Leo rannte hinein, um seine kleine rote Gießkanne zu holen. Als er zurückkam, kroch ein winziger, smaragdgrüner Käfer langsam auf einem der herabhängenden Blätter der Sonnenblume. Leo, der Käfer nicht besonders mochte, schnappte nach Luft und trat einen Schritt zurück. Doch dann erinnerte er sich an die traurige Sonnenblume. Er atmete tief ein, blähte die Wangen auf und näherte sich langsam. „Es ist nur ein winziger Käfer, und er lebt hier“, sagte er mutig zu sich selbst. Vorsichtig goss er Wasser um die Basis der Sonnenblume und achtete darauf, den kleinen Käfer nicht zu stören. Das Wasser versickerte schnell in der trockenen Erde, als ob die Sonnenblume alles aufsaugen würde.
Die Sonnenblume lächelt zurück

Am nächsten Morgen rannte Leo nach draußen. Er schnappte nach Luft, aber diesmal vor Freude! Die Sonnenblume stand hoch und stark da, ihr großes gelbes Gesicht der Sonne zugewandt, strahlend. Ihre Blütenblätter waren wieder frisch, und die Blätter waren grün und voll. Es sah aus, als würde sie lächeln! Leo spürte ein warmes, sprudelndes Gefühl in seiner Brust. Er hatte seinem Gartenfreund geholfen, und das fühlte sich wunderbar an. Von diesem Tag an wusste Leo, dass selbst kleine Taten der Freundlichkeit einen großen Unterschied machen konnten, besonders in der schönen, lebendigen Welt um ihn herum. Er lernte, dass alle Lebewesen, groß oder klein, Fürsorge brauchen und dass ihnen zu helfen die ganze Welt zu einem helleren Ort macht.